Aus und vorbei! Bei den Landesligadamen der BG VfB Tamm/TSV Bietigheim herrscht seit Sonntagabend große Ernüchterung. Nur 14 Tage nach dem tollen Erfolg beim Tabellenzweiten TSV Malmsheim II, verlor das Team von Trainer Jan Bodmer gegen die erste Mannschaft aus dem Renninger Stadtteil überraschend deutlich mit 56:72 (25:26). Der Aufstieg in die Oberliga ist damit nur noch rechnerisch möglich.
Die Spielerinnen um Kapitän Alexandra Lump waren längst in der Kabine verschwunden, da saß Jan Bodmer immer noch auf der Mannschaftsbank. Sein Gesicht in beide Hände vergraben. "Ich bin fix und fertig und absolut leer", gestand der BG-Coach kurze Zeit später. Zehn Minuten lang war sein Team nicht auf der Höhe des Geschehens gewesen. Zehn Minuten haben ausgereicht, um alle Aufstiegsträume Tamm/Bietigheims platzen zu lassen. Zehn Minuten haben aus dem Dreikampf an der Spitze einen Zweikampf zwischen Ludwigsburg III und Malmsheim II werden lassen.
Die BG begann wie der Hase vor der Schlange: überaus ängstlich und nervös. Da aber auch die Gastgeberinnen nicht gerade souverän in die Partie starteten - immerhin wollten auch sie den Sieg unbedingt, um ihrer zweiten Mannschaft den Weg in die Oberliga zu ebnen - führte Tamm/Bietigheim nach dem ersten Viertel sogar noch mit 11:9. Doch schon im zweiten Abschnitt wurde offensichtlich, dass der Ligadritte meilenweit von seiner Topform entfernt war. Gegen die clevere 1-3-1-Zonenverteidgung der Malmsheimerinnen fand kaum ein BG-Wurf sein Ziel, so dass der Favorit zur Pause knapp aber verdient im Hintertreffen lag (25:26).
Obwohl also zumindest vom Ergebnis her noch alles offen war, brach Tamm/Bietigheim nach dem Seitenwechsel unverständlicherweise völlig ein. Vor allem Tina Hauch und Natalie Braun zündeten von ihren Kontrahenten nahezu ungehindert ein wahres Basketball-Feuerwerk und ließen dadurch innerhalb weniger Minuten alle Ambitionen der Gäste in Rauch aufgehen. Selbst zwei Auszeiten von Bodmer konnten den 26:9-Lauf des TSV nicht stoppen, so dass die Begegnung nach dreißig Zeigerumdrehungen im Prinzip entschieden war (34:52).
Zwar versuchten Tamm/Bietigheims Damen in der Schlussperiode alles, um das Unmögliche doch noch möglich zu machen, doch mehr als ein klein wenig Ergebniskosmetik war an diesem Tag einfach nicht mehr drin. "Meine Mannschaft hat in dieser doch recht aussichtslosen Lage Charakter bewiesen und nochmals bis zum Umfallen gekämpft", fand Bodmer letztlich auch noch ein paar lobende Worte. "Unglaublich bitter, dass wir die zehn Minuten zuvor schlichtweg verschlafen haben."
Ludwigsburg III und Malmsheim II werden die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg jetzt also unter sich ausmachen, während die BG auch in ihrer schwärzesten Stunde nach vorne schauen muss. "Wir haben in dieser Saison noch vier Spiele zu absolvieren und die wollen wir mit Anstand und Würde hinter uns bringen. Irgendwann ergibt sich mit Sicherheit wieder eine neue Chance für uns", so Bodmer ohne dabei zu unterschlagen: "Natürlich sind wir im Moment tief enttäuscht und es wird alles andere als einfach, die Mannschaft wieder aufzurichten." Bereits am kommenden Sonntag, 14. März, muss Tamm/Bietigheim beim TSV Heumaden antreten (15.00 Uhr, Geschwister-Scholl-Gymnasium, Stuttgart-Sillenbuch).
BG Tamm/Bietigheim: Barman (2 Punkte), Bitz (2), Cammalleri (4), Claus (9/1 Dreier), Gehring (14/3), Glöckler (12/2), Leidel, Alexandra Lump (2), Stephanie Lump (4), Mahler (7/1).
TSV Malmsheim I: Auhorn (1), Ayadi (6), Bohn, Braun (23), Enz, Ghebrezghi (2), Hauch (25/2), Rexer (8), Sautter (2), Schwab (3), Weichert (2).