34 Minuten lang bot sich den 200 Zuschauern in der Tammer Halle ein temporeiches und ausgeglichenes Spiel, bis drei Dreier in Folge dem neu formierten Team der BG Tamm/Bietigheim das Genick brachen. Herausragender Akteur bei den Gästen war der Bietigheimer Denis Cvitkovic, der mit 29 Punkten und fünf verwandelten Dreiern zum Topscorer der Partie avancierte und entscheidend dazu beitrug, dass das Ergebnis am Ende deutlich ausfiel.
-- Unter mehr gibt es mehr! --
(Und checkt das neue Teamfoto!)
-- Und hier gibt es den Bericht aus der Bietigheimer Zeitung --
Die Neugier der Fans und Mitglieder der Basketballgemeinschaft auf das Spiel der Herren 1 unter dem neuen Trainer Merlin Opitz und seinem Assistenten Maurizio Saliccia war sehr groß. Über 200 Zuschauer strömten am Sonntagabend in die Tammer Halle an der Maystraße und sorgten somit für eine perfekte Kulisse für das Auftaktspiel in die neue Saison. Die Leistung der Spieler auf dem Spielfeld passte sich sehr schnell dieser an und bot von der ersten Minute an ein hochklassiges Spiel. Auf Seiten der Heimmannschaft gab es während der Sommerpause einen starken personellen Umbau, wer aber im Angriff bei der BG das Sagen hat, ist beim Alten geblieben. Sebastian Konradi, Gymnasiallehrer aus Marbach, war oft derjenige, der den Angriff - meist erfolgreich - abschloss. 26 Punkte verbuchte er über die vollen 40 Minuten. Trotz seiner hohen Anzahl an Würfen, hat sich aber im Vergleich zur letzten Saison Einiges in seinem Spiel verändert. Er ist nicht mehr der Dreh- und Angelpunkt im Angriff. Aufbauspieler Kristoffer Kantschar bindet durch seine unermüdliche schnelle Penetrationen in die Zone die Abwehr meist so, dass Konradi vom Flügel aus ein leichteres Spiel hat. Das Spiel Kantschars wirkt sich aber auch positiv auf die Abschlüsse der restlichen Spieler aus, da er selber eher den extra Pass auf seine Mitspieler, als den eigenen Abschluss sucht. Im ersten Viertel konnten fünf unterschiedliche BG-Akteure abschließen. Mit einem 19:21 ging es in die erste Viertelpause.
Das zweite Viertel wurde geprägt von dem neuen Merkmal der BG: die ständig wechselnde Verteidigungsstrategien. Immer wieder konnten sie den Ball erobern und Überzahlsituationen provozieren. Leider mangelte es oft vor allem bei einfachen Würfen an der nötigen Sicherheit, so dass viele Punkte vertändelt wurden. Bei den Tübingern konnte vor allem Sidney Grosse-Kleinmann in der ersten Halbzeit glänzen. Dieser wechselte zusammen mit Denis Cvitkovic von Ludwigsburg nach Tübingen, um Spielzeit auf hohen Niveau zu bekommen. Diese nutze er mit zehn Punkten in den ersten 20 Minuten aus. Er war auch der Einzige der von beiden Mannschaften in den ersten Minuten Probleme mit den neuen Spielfeldmarkierungen hatte. Die Dreierlinie ist in Tamm nach den neuen FIBA-Regularien um einen halben Meter nach hinten verschoben worden. Eine Tatsache, die sich über die Saison hinweg als wahrer Heimvorteil herausstellen kann, da diese Regelung zwar jetzt schon gültig ist, aber dessen Umsetzung in den nächsten zwei Saisons erfolgen kann. Viele Hallen werden diese Markierungen noch nicht haben. Pflicht ist es allerdings für die Profiligen und auch für die Nachwuchsbundesligen, in der viele der Akteure aus der Universitätstadt mitspielen. Was sich vor allem auf deren hohen Quote hinter den 6,75m auswirkte. Zur Halbzeit stand es 36:40. Die BGler blieben somit in Schlagdistanz.
Die zweite Halbzeit wurde zur Show des Denis Cvitkovic, der vorletzte Saison selber in Tamm/Bietigheim auf Körbejagd ging und ein Bietigheimer Junge ist. Vier Dreier und 21 seiner insgesamt 29 Punkte erzielte er nach dem Pausentee. Der neutrale Zuschauer vermochte sich zu fragen, warum so ein Talent den weiten Weg nach Tübingen gehen muss, um sein volles Potenzial auszuschöpfen. Sein Auftritt änderte aber im dritten Viertel nicht bedingt die Dynamik des Spiels. Schnelle und kurze Ballbesitze prägten das Spiel beider Mannschaften. Die Spieler kämpften um jeden Ball. Der Einsatz stimmte. Die Zuschauer erlebten ein knappes und spannendes Spiel. Mit einem 59:64 gingen die Mannen von Opitz in das letzte Viertel.
Erste Anzeichen von Erschöpfung waren zu erkennen. Hinzu zwang die Foulproblematik die taktische Ausrichtung etwas zu ändern und Leistungsträger mussten Anfang des letzten Viertels auf der Bank Platz nehmen. Vier Minuten, drei Dreier, ein 19:4-Lauf der Tübinger später war die Partie entschieden. Ein Schlag von dem sich die BGler nicht mehr erholen konnten. Die Tübinger ließen sich das Spiel nicht mehr nehmen und gewannen verdient, aber deutlich zu hoch mit 102:73.
Die Enttäuschung war Trainer-Neuling Merlin Opitz nach seinem Trainereinstand in der Oberliga Ost deutlich anzumerken. "Wir waren 34 Minuten lang dran und von einem Moment auf den Anderen ist die ganze Arbeit dahin. Die Mannschaft hat zum ersten Mal fast komplett gespielt. Einige Spieler sind noch angeschlagen und konnten nicht ihre volle Leistungsfähigkeit erbringen." Zufrieden mit den Neuzugängen zeigte sich Teammanager Olaf Lemp: "Dennis Faust hat gezeigt, dass er trotz seiner langen Basketballpause eine Bereicherung für uns ist. Seine Erfahrung bringt die nötige Stabilität in die junge Mannschaft." Auch über den jungen Philipp Bauer konnte er einige positive Worte verlieren "Philipp bringt jede Menge Energie mit. Seine Übermotivation hat ihm zwar in Foulprobleme gebracht, sein Kampfeswillen ist aber unersätzlich."
BG Tamm/Bietigheim: Cristian Barthruff (9 Punkte), Philipp Bauer (6), Dennis Faust(6), Kristoffer Kantschar(5), Özgür Kibarogullari, Sebastian Konradi (26), Florian Krist (4), Marko Petricevic (7), Simon Rauschenberger (7), Andreas Schubitschew (3).
SV Tübingen II: Frieder Aichele, Julian Albus (17), Felix Bihlmayer (11), Nick Braun (8), Denis Cvitkovic (29), Ibrahim Eroglu (6), Sidney Grosse Kleimann(18), Nelson Gyamerah (4), Christopher Hoste (2), Naim Weiss (2), Florian Schachtschneider (5).