Was für eine Dramatik! Fünf Minuten vor dem Ende lagen die Landesligadamen der BG VfB Tamm/TSV Bietigheim im Spitzenspiel gegen die BSG Ludwigsburg III mit 14 Punkten im Rückstand. Doch dank einer sensationellen Aufholjagd gelang dem Team von Headcoach Jan Bodmer am vergangenen Samstagabend vor heimischem Publikum noch die Wende zum 67:59 und damit der dritte Sieg in der dritten Partie.
Über 50 Zuschauer waren in die Bietigheimer Buchhalle gekommen, um der BG gegen den ewigen Rivalen aus der Barockstadt den Rücken zu stärken. Allerdings fanden die Gastgeberinnen in den Anfangsminuten überhaupt nicht ins Spiel, während die erfahrenen Damen aus Ludwigsburg ein ums andere Mal ihre Klasse unter Beweis stellten. Die Folge: nach vier Zeigerumdrehungen hieß es bereits 11:0 für die BSG. Egal was Trainer Bodmer und sein Assistent Florian Krist in dieser Phase auch ausprobierten, ihre Mannschaft fand einfach kein Mittel gegen die clevere Defensive der Gäste. So wuchs der Rückstand Tamm/Bietigheims sogar bis auf 11:32 an, ehe ein kurzzeitiges Aufbäumen noch zum einigermaßen versöhnlichen 21:35-Pausenrückstand führte.
"Wir haben gehofft, dass Ludwigsburg mit der Zeit nachlassen wird und wir unsere konditionelle Überlegenheit irgendwann ausspielen können", sagte Bodmer nach der Begegnung. Doch der Einbrauch der BSG ließ zunächst auf sich warten. Während sich das Heimteam weiterhin äußerst schwer tat, verwandelte der Tabellenführer weiterhin die meisten seiner Wurfversuche mit traumwandlerischer Sicherheit. Beim Stand von 43:57 fünf Minuten vor Schluss schien Ludwigsburg der Sieg nicht mehr zu nehmen zu sein. Allerdings wollten die BG-Damen dieser Prognose nicht ohne Gegenwehr Folge leisten. Mehr oder weniger zeitgleich mit dem fünften Foul der BSG-Führungsspielerin Erika von Fricks, läuteten Kapitän Meryem Barman und ihre Kolleginnen eine Aufholjagd der Extraklasse ein.
Angeführt von der überragenden Sina Claus und Neuzugang Yasmin Krause zauberte Tamm/Bietigheim einen unfassbaren 17:0-Lauf aufs Parkett. Letztere ist erst vor zwei Wochen vom Zweitligisten TSV Quakenbrück zur BG gestoßen und erzielte ihre 16 Zähler komplett in der zweiten Halbzeit. Insgesamt versenkten die Gastgeberinnen innerhalb weniger Minuten sage und schreibe fünf Dreier - der letzte von Katrin Mahler brachte die viel umjubelte 58:57-Führung. Jetzt war der Knoten auf Seiten Tamm/Bietigheims endgültig geplatzt und die junge Mannschaft ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen - Endstand 67:59.
Angesichts dieser unglaublichen Moral fand Jan Bodmer nach Spielschluss trotz des katastrophalen Auftakts nur lobende Worte für seine Korbjägerinnen: "Ich bin sehr glücklich, dass wir die schon verloren geglaubte Begegnung doch noch drehen konnten. Das war eine sehr gute Teamleistung und letztlich auch ein Verdienst des tollen Publikums." Die nächste schwierige Aufgabe für Tamm/Bietigheim steht bereits am kommenden Samstag, 20. November, bei der BG Remseck an. Sprungball ist um 13.30 Uhr in der Sporthalle des Lise-Meitner-Gymnasiums Remseck.
BG Tamm/Bietigheim: Barman (2 Punkte), Binder, Cammalleri (8), Claus (13/1 Dreier), Glöckler (12), Illgner (nicht eingesetzt), Krause (16/3), A. Lump (4), S. Lump (4), Mahler (8/1), Weik (n.e.), Weil.
BSG Ludwigsburg III: Buchenroth (9), Hammerich, Künzler (14), Kuo (2), Lessow (4), Nafz (8/1), von Fircks (10), Zedler (12).
