Es gibt schlechte Tage, es gibt ganz schlechte Tage und es gibt das Spiel der BG VfB Tamm/TSV Bietigheim gegen den TSV Malmsheim am vergangenen Samstag. In der zweiten Partie vor heimischem Publikum gelang den Oberligadamen von Headcoach Jan Bodmer fast nichts und der Aufsteiger verlor unnötig, am Ende jedoch völlig verdient mit 49:63 (29:28).

Obwohl auf Seiten des Gastgebers erneut vier Stammkräfte verletzungsbedingt ausfielen und die beiden Flügelspielerinnen Sina Claus und Kathrin Mahler angeschlagen in die Begegnung gingen, konnte Bodmer mit den ersten Minuten zufrieden sein. Nach einem nervösen 0:5-Start schien sich die BG zu fangen und das Team ging seinerseits mit 9:5 in Führung. Allerdings war von der gewohnten Zielsicherheit Tamm/Bietigheims bereits zu diesem Zeitpunkt nicht viel zu sehen. "Wir haben uns einige gute Würfe erarbeitet, aber unsere Trefferquote war kollektiv unterirdisch", so Co-Kapitän Sally Cammalleri nach dem schwarzen Abend in der Bietigheimer Buchhalle.

Tatsächlich gelang dem Liganeuling in der Folgezeit fast nichts mehr, während Malmsheim immer häufiger viel zu einfach verwandeln durfte. Einzig Einstellung und Einsatz stimmten im Großen und Ganzen bei der BG, so dass sie sogar noch mit einem knappen 29:28-Vorsprung in die Kabine gehen konnte. Auch deshalb war Bodmer nach zwanzig Zeigerumdrehungen durchaus zuversichtlich: "Ich war mir sicher, dass wir in der zweiten Halbzeit zumindest ein bisschen besser treffen und das Spiel gewinnen würden."

Doch mit dieser Annahme hatte sich der Trainer gewaltig getäuscht. Zwar erwischte sein Team nach dem Seitenwechsel wieder einen guten Start und zog schnell auf 34:28 davon, danach ging jedoch überhaupt nichts mehr. "Wir sind plötzlich völlig eingebrochen und haben zudem mehr mit den Schiedsrichtern diskutiert als an unseren Fehlern gearbeitet", erklärte Bodmer später. "Dadurch haben wir es Malmsheim leicht gemacht." Die erfahrenen Gäste spielten die BG-Abwehr nun regelrecht schwindelig und machten mittels eines tollen 19:3-Laufs kurzen Prozess - Endergebnis 49:63 aus Sicht des Aufsteigers.

Co-Trainerin Nikol Gale: "Wir haben ohne Frage Lehrgeld bezahlt, dürfen die Niederlage aber auch nicht zu hoch bewerten. Eine derart miserable Quote aus dem Feld liefert eine Mannschaft unserer Qualität im Laufe einer Saison hoffentlich nur einmal ab." In der Liga kann die BG Tamm/Bietigheim ihre Qualität allerdings erst wieder in drei Wochen unter Beweis stellen, dann im Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn TV Konstanz. Bereits am Sonntag, 6. November, treffen Kapitän Meryem Barman und Co im Viertelfinale des BBW-Pokals auf den Regionalliga-Spitzenreiter VfL Waiblingen (Realschulhalle Tamm, 19.15 Uhr).

BG Tamm/Bietigheim: Andersson (11 Punkte), Cammalleri (2), Claus, Diehl (12/2 Dreier), Glöckler (14), S. Lump, Mahler (8/1), Weil (2).

TSV Malmsheim: Aickelin (2), Ayadi (4), Greb (10), A. Rexer (2), J. Rexer (10), Rokkenbauch (23), Schimpf (6), Schwab (6/2).