Die Negativserie der BG VfB Tamm/TSV Bietigheim hält weiter an. Am vergangenen Samstagabend verloren die Oberligadamen von Headcoach Jan Bodmer beim Tabellenschlusslicht RW Stuttgart überraschend deutlich mit 56:70 (33:32). Durch die fünfte Niederlage in Folge befindet sich der Liganeuling sieben Spieltage vor Rundenende in akuter Abstiegsgefahr.

"Wir müssen mindestens noch acht Punkte holen, ansonsten können wir für die Landesliga planen" so der Trainer. Diese Aufgabe sei in der momentanen Situation zwar äußerst schwierig, jedoch nicht unlösbar. "Wir haben bisher gegen jeden Gegner mitgehalten, sind aber meist im dritten oder vierten Viertel eingebrochen und haben damit leichtfertig einige Siege aus der Hand gegeben."

Auch gegen den Tabellenletzten aus der Landeshauptstadt hatte die BG zunächst die Nase vorn. Eine gelungene Mischung aus zielstrebigen Korbattacken und erfolgreichen Distanzwürfen sorgte für eine verdiente 20:17-Führung. Im zweiten Abschnitt waren es ebenfalls die Gäste, die das Geschehen weitestgehend kontrollierten. Einzig Viktoria Greif bereitete Tamm/Bietigheim in dieser Phase Probleme. Die Stuttgarter Center-Spielerin traf am Brett nahezu nach Belieben und erzielte in Halbzeit eins herausragende 16 Zähler. Trotzdem lag der Aufsteiger zur Pause knapp mit 33:32 in Front.

Bodmer nach der Partie: "Ich war mir zu diesem Zeitpunkt ganz sicher, dass wir die Begegnung für uns entscheiden würden." Zumal Greif aufgrund anderer Verpflichtungen nach dem Seitenwechsel nicht mehr aufs Parkett zurückkehren konnte. Doch auch ohne ihre bis dato Beste schalteten die Rot-Weißen einen Gang hoch und starteten mit einem furiosen 14:5-Lauf in die zweite Hälfte. Jeglicher Versuch der BG, die Gastgeberinnen zu stoppen und den eigenen Faden wiederzufinden, scheiterte nun kläglich. Ein bitteres Déjà-vu für Bodmer: "Einmal mehr haben wir aus unerfindlichen Gründen plötzlich kein adäquates Mittel mehr gefunden. Das dritte Viertel ist mittlerweile ein echtes Trauma für uns." 12:26 endete besagter Horror-Abschnitt diesmal, 56:70 ein ansonsten völlig ausgeglichenes Abstiegsduell.

Warum Bodmer trotzdem noch Hoffnung hat? "Das Team hält zusammen und gibt immer alles, selbst in dieser scheinbar aussichtslosen Lage." Außerdem durfte sich der Coach kurz vor Ende der Wechselfrist über einen weiteren Neuzugang freuen. Karoline Scheel, zuletzt für Möhringen und Fellbach in der Regionalliga aktiv, feierte gegen Stuttgart ein vielversprechendes Debüt im BG-Trikot. Team-Managerin Nikol Gale ist sich sicher: "Karoline ist eine unglaublich starke Verteidigerin und wird uns im Abstiegskampf erheblich helfen."

Nichts zu verlieren gibt es für Tamm/Bietigheim im nächsten Spiel am kommenden Samstag, 4. Februar. Zu Gast ist dann nämlich der bisher ungeschlagene Tabellenführer MTV Stuttgart (17.45 Uhr, Buchhalle Bietigheim). Bodmer muss schmunzeln: "Selbst gegen dieses Spitzenteam haben wir in der Hinrunde lange Zeit mitgehalten. Wenn nur dieses verflixte dritte Viertel nicht wäre."

BG Tamm/Bietigheim: Andersson (9 Punkte), Cammalleri, Diehl (4/1 Dreier), Glöckler (17/2), Lump (2), Mahler (10), Mercier-Droste (6), Mösges (7), Scheel (1), Weil (nicht eingesetzt).

RW Stuttgart: Aust (2), Behrens (7), Burghardt (7), Gerlach (19), Greif (16), Hackert (4), Kronmüller (2), Rathfelder (13/1), Rothmund, Schalk.