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Interview mit Harald "Halli" Eigel

Anfang des Jahres hat die Basketballgemeinschaft VfB Tamm/TSV Bietigheim verkündet, dass Harald Eigel sein Amt als Headcoach der ersten Herrenmannschaft zum Saisonende niederlegen wird. Ein schwerer Schlag für die Korbjäger von Tamm/Bietigheim, schließlich hat der 38-Jährige das Team innerhalb weniger Jahre von der Kreis- in die Oberliga geführt, zudem mit der zweiten Mannschaft zwei Meisterschaften gefeiert. Nun wurde bekannt, dass die Trainerlegende aus Tamm für mindestens eine weitere Spielzeit die erste und zweite Herrenmannschaft der BG betreuen wird. Im Interview spricht Eigel über die Gründe für den zwischenzeitlichen Rücktritt, den überraschenden Sinneswandel und die Perspektiven der Basketballgemeinschaft.

Herr Eigel, Sie haben als Chef-Trainer der beiden Herrenteams der BG zuletzt große Erfolge gefeiert. Die „Erste“ erreichte nach dem Aufstieg in die Oberliga auf Anhieb Platz vier, die „Zweite“ wurde überraschend Meister in der Bezirksliga. Dennoch haben Sie Anfang des Jahres Ihren Rücktritt erklärt. Warum?

"Es gibt mehrere Gründe. Hauptsächlich, weil ich der Meinung bin, dass es dem einen oder anderen Spieler nicht schaden würde, einmal einen anderen Trainer zu haben. Der könnte vielleicht Dinge aus ihm herauskitzeln, an die ich bisher nicht herangekommen bin. Außerdem bringt ein Trainerwechsel manchmal neuen Schwung in ein Team, und die Leistung kann eventuell gesteigert werden. Klar, die erste Mannschaft hat nach dem Aufstieg erneut Unglaubliches geleistet und den vierten Platz erreicht. Dennoch bin ich mir sicher, dass in den Spielern noch mehr drin steckt, das es zu wecken gilt."

Gab es Angebote von anderen Vereinen?

"Ja, es gab ein Angebot. Das kam aber erst, nachdem bekannt wurde, dass ich bei der BG aufhören wollte. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, bei der BSG Ludwigsburg eine junge Regionalligamannschaft aufzubauen, also das gleiche Konzept umzusetzen, das hinter der BG steckt, nämlich hauptsächlich die eigenen Jugendspieler einzusetzen."

Trotzdem haben Sie es sich mittlerweile anders überlegt und bleiben Ihrem Heimatverein treu. Wie kam es zu diesem überraschenden Sinneswandel?

"Nach der Saison habe ich von einigen Eltern und Spielern viel positive Resonanz erhalten. Beispielsweise, dass ich nicht nur bezüglich Basketball viel vermitteln konnte, sondern dass auch die persönliche Entwicklung der Spieler nie zu kurz gekommen ist. Ein weiterer Punkt ist, dass der Oberligakader in der kommenden Spielzeit doch ein wenig anders aussehen wird als ursprünglich angenommen. Matze Maier hat ja bereits im Laufe der vergangenen Saison aus gesundheitlichen Gründen aufgehört, Jörg Möbius und Sebastian Kirchert wollen in Zukunft kürzer treten, und Max Renner wird voraussichtlich auswärts studieren. Das bedeutet, dass man wieder voll auf die Jugend setzen und diese in die Oberligamannschaft integrieren muss. Außerdem haben der Aufstieg der zweiten Mannschaft, der gute Zusammenhalt innerhalb der BG-Vorstandschaft und einige private Gründe dazu beigetragen, dass ich mich am Ende doch für Tamm/Bietigheim und gegen ein Engagement in einem anderen, höherklassigeren Verein entschieden habe."

Wie werden die Kader der beiden von Ihnen trainierten Herrenmannschaften in der kommenden Spielzeit aussehen – von den genannten Abgängen einmal abgesehen?

"Klar ist, dass bei der ersten Herrenmannschaft sechs Stammspieler aus der abgelaufenen Saison zur Verfügung stehen. Wir wollen zwei, drei Spieler aus der U20 einbinden, wobei das mit den Jungs erste Ende Juni geklärt werden kann, wenn die Qualifikation zur Jugendoberliga gespielt ist. Unter dem Korb könnten wir sicherlich Unterstützung gebrauchen. Da für diese Position wohl in absehbarer Zeit nur wenig aus der eigenen Jugend kommen wird, wäre es gut, bis zum Sommer einen Neuzugang zu finden, der ins Team passt. Die Spieler aus der zweiten Mannschaft, die schon vergangene Saison bei der ersten ausgeholfen haben, stehen jeweils wieder für die erlaubten fünf Spiele zur Verfügung. Ansonsten wollen wir ihnen die Möglichkeit geben, in der Landesliga viel Spielzeit zu bekommen und sich dadurch weiter zu entwickeln. Bei den Herren zwei sieht es so aus, dass der Großteil des Meisterteams dabei bleibt. Auch hier werden wir versuchen Jugendspieler einzubinden, damit diese Schritt für Schritt an ein hohes Basketball-Niveau herangeführt werden."

Was können diese beiden Teams erreichen – sowohl in der Ende September beginnenden Saison als auch langfristig?

"Wir hoffen, dass die Stammspieler der ersten Mannschaft die längere Spielzeit nutzen, um besser im Rhythmus zu bleiben. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, wird es auch mit dem kleineren Spielerkader möglich sein, eine Platzierung im Mittefeld zu erreichen. Allerdings werden die Gegner in der kommenden Saison wohl stärker sein als in unserem ersten Jahr, so dass das Primärziel erneut der Klassenerhalt sein wird. Bei der zweiten Mannschaft hängt alles davon ab, ob und inwiefern sich die Spieler steigern können. Sicherlich wird die Saison sehr schwer, denn nicht selten haben sich die Aufsteiger in der Landesliga sehr schwer getan und sind umgehend wieder abgestiegen. Eine langfristige Prognose ist nicht einfach. Aber ich sehe viel Talent in der Jugend. Und ich glaube, dass wir uns in den nächsten Jahren an der Tabellenspitze der Oberliga festsetzen können, wenn der Stamm der jetzigen Herren eins weitestgehend zusammenbleibt und wir weiterhin gut arbeiten."

Sie sind bei der BG nicht nur als Trainer tätig, sondern auch Mitglied des Vorstands. Welche Ziele verfolgt der Verein auf lange Sicht gesehen?

"Das ist eigentlich sehr einfach: Wir wollen aus unseren Jugendspielern so viel wie möglich herausholen und dadurch im Aktivenbereich so hoch spielen, wie wir es mit dem vorhandenen Potential schaffen können. Wie weit nach oben das irgendwann führen kann, wird man sehen. Dass wir irgendwann auch wieder kleinere Brötchen backen müssen, ist jedenfalls allen klar. Die Frage ist eben, wie lange wir so gute Arbeit leisten können, wie in den vergangenen Jahren."

Welchen Stellenwert hat Basketball in fünf Jahren, zum einen in Tamm beziehungsweise Bietigheim, zum anderen in Deutschland?

"Ich hoffe, dass Basketball in Bietigheim ein bisschen den Anschluss an Handball und Eishockey schaffen kann. Sicherlich werden wir nie professionellen Basketball bieten, das ist nicht unser Ziel. Aber es wäre schön, wenn wir weiterhin ein paar Zuschauer in die Halle locken könnten. Außerdem wünsche ich mir, dass es uns gelingt, unsere Jugendlichen so in den Verein zu integrieren, dass wir sie langfristig binden können. So können sie irgendwann mithelfen, das Niveau zu halten oder vielleicht sogar noch zu steigern. Ich denke, in Deutschland hat Basketball bereits jetzt einen hohen Stellenwert, aber hauptsächlich, da die Jugendlichen gerne Basketball spielen. Im Profibereich sind die Strukturen leider so, dass dort fast nur Ausländer spielen und der deutsche Nachwuchs kaum eine Chance erhält. Und das mittlerweile nicht mehr nur in der ersten Bundesliga. Manchmal werden sogar Oberligateams mit ausländischen Profis verstärkt, wie man vergangene Saison beim Meister aus Göppingen gesehen hat. Ich glaube nicht, dass die neu eingeführte Nachwuchsbundesliga das ändern wird. Ein paar gut strukturierte Nachwuchsvereine werden sich sicherlich dadurch verbessern, andere werden sich jedoch verzetteln. Und die Vereine, die versuchen den Anschluss zu finden, werden wieder abgehängt. Bei der Erstellung des Konzepts wurden die Vereine leider nicht eingebunden, das wurde alles von der Basketball Bundesliga und dem Deutschen Basketballbund vorgegeben. Ich glaube sowieso, dass in den Verbänden langfristig wieder mehr auf die Vereine eingegangen werden muss. Das ist aber auch vom Engagement der Vereine abhängig, und leider gibt es noch nicht viele Basketballclubs mit einer gesunden Altersstruktur."

Geschrieben von jan am 26.05.2006 09:42 zurück

 

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