Einen weiteren Sieg fuhr am vergangenen Samstag die BG VfB Tamm/TSV Bietigheim heim. Durch einen deutlichen 97-76 Auswärtserfolg gewann der Favorit gegen die sieglose Schlusslichtmannschaft aus Endersbach und bleibt in der Oberliga-Ost Tabelle weiterhin an den ungeschlagenen Böblinger und punktgleichen Fellbacher dran.
Obwohl man auf den Flügelspieler Max Renner und den Center Sebastian Kirchert verzichten musste, sollte es dem Papier nach ein vermeintlich leichtes Spiel werden - doch schon die Partie am vergangenen Wochenende gegen Neckarsulm zeigte Tamm/Bietigheim, dass man auch gegen anscheinend „kleine“ Teams „große“ Probleme haben kann, denn sie stecken mitten in den Abstiegskämpfen und haben nichts zu verlieren.
So stellten die beiden Coaches Halli Eigel und Mauri Saliccia die BG I auf die bevorstehende Aufgabe ein, doch ihre Truppe nahm wohl die Worte fälschlicherweise nicht all zu ernst, denn nach den ersten Minuten, als der Gast mit 7-2 in Führung lag, wurde er unaufmerksam, wofür in dieser Liga jeder, auch der Tabellenletzte, bestrafen kann. Bis zur 8. Minuten wechselte sich die Führung ganze 10 mal, doch dann erhöhten die BG´ler das Tempo und legten einen 13-3 Lauf hin, welcher schließlich für den klaren Ausgang des ersten Viertels (31-22) verantwortlich war.
Im nächsten Abschnitt verblasste allerdings das Spiel des Favoriten. Zum entscheidenden Problem, seinen Spielfluss zu finden, kamen auch noch die Unannehmlichkeiten mit der Foulbelastung dazu. Die Unparteiischen konnten keine klare Linie finden und pfiffen sehr unausgeglichen, was die Spielstatistik deutlich belegt: 7 mal durfte der Hausherr an die Freiwurflinie gehen, der Gast dagegen kein einziges mal. Spätestens nach dem zweiten Abschnitt war die Euphorie verflogen. Die beiden Teams trennten sich mit 45-40 und die Gäste waren mit diesem 5-Punkte-Polster alles andere als zufrieden.
Nach der Halbzeitpause besann sich die Truppe um den Kapitän Stepke Sucic auf ihre Stärken. Und bekanntermaßen liegen sie bei ihr in der Verteidigung. Durch das aggressive Agieren in der eigenen Zone konnten die gegnerischen Akteure ihre Center unter dem Korb nur selten ins Spiel bringen. Von der guten Defensive profitierte auch der Flügel Sebi Konradi, der oft mit Schnellangriffen abschließen konnte. Auch die Schiedsrichter erkannten, nachdem sie etwas Anlauf gebraucht hatten, dass sie so nicht weiter pfeifen durften und glichen ihre dubiöse Leistung in dem ersten Durchgang aus, indem beide Teams verhältnismäßig gleich „bestraft“ wurden. Nur hatte Endersbach große Schwierigkeiten mit den Freiwürfen und eine Quote von weniger als 20 % bedeutete das 67-56 für Eigels Schützlinge.
Die letzte Periode brachte keine Überraschungen mit sich. Zwar konnten die Endersbacher, nachdem sie schon mit 81-64 zurücklagen, sich durch erfolgreiche Dreipunktewürfe bis 84-74 ran kämpfen, doch war es nichts anderes als die „Putzarbeit auf der Titanic“. Zwei Minuten vor Spielende drehte Tamm/Bietigheim noch mal auf und konnte oft nur durch Fouls gestoppt werden. Da die Foulgrenze der Gegner bereits überschritten war, ging man bei jedem Foul an die Freiwurflinie und zeigte dort mit knappen 65 % eine akzeptable Leistung.
Das 14-2 in dieser Phase bedeutete letztendlich einen klaren 97-76 Erfolg. Damit bleibt die BG I seit 5 Spielen ungeschlagen und freut sich auf die weiteren Aufgaben, die mit Sicherheit etwas schwieriger sein können. Auf dem Spielprogramm stehen noch viel versprechende „Knaller“ wie BG vs. Böblingen und Fellbach.
Auch das nächste Spiel könnte ein sehr interessantes werden. Tamm/Bieitgheim trifft in der eigenen Halle auf den überraschend starken Aufsteiger aus Derendingen und wird alles dran setzten, um die Serie nicht reißen zu lassen.
Mein Ziel ist es 3 aus den letzten 4 Partien zu gewinnen,“ kommentierte Eigel „sollten es allerdings mehr werden, so muss ich mir eine Belohnung für mein Team überlegen.“
BG Tamm/Bietigheim: Tim Haas (3 Punkte), Opitz (23), Chamaoun (7), Jablinski (3), Mauer (6), Sucic (1), Konradi (42), Lutz (12), Richter, Savic (nicht eingesetzt), Obenland (nicht eingesetzt).
BG Endersbach: Werani (14), Bischoff (9), Fix (7), Jovanooski (9), Flinspach (8), Vandreé (2), Gueli (4), Radetzky (23), Jordan (nicht eingesetzt).