Durch die 66-61 Niederlage am vergangenen Samstag gegen die beste Defensemannschaft und Gastgeber aus Derendingen rückt der dritte Platz in der Oberliga für die BG VfB Tamm/TSV Bietigheim in weite Ferne.
In dieser Entscheidungspartie um die direkte Fahrkarte in die Regionalliga zeigten beide Teams am Anfang große Nervosität, sodass nach 4 Minuten nur ein 5-4 heraus gespielt werden konnte. Der Hausherr beruhigte sich zuerst und legte einen 10-0 Lauf hin. Unterstützt wurde dabei Derendingen von den ungewöhnlich vielen individuellen Fehlern der BG-Akteure und zur großer Überraschung auch von den Unparteiischen, die keine klare Linie finden konnten und mindestens genauso nervös waren, wie die beiden Teams in den Anfangsminuten. Nach dem desaströsen ersten Viertel lag der Gast mit 20-8 hinten und man konnte bereits in diesem Moment die verheerenden Auswirkungen der frühen Foulbelastung abschätzen. Im nächsten Abschnitt wurden die Schiedsrichter konstanter: Sie behielten ihre oberligauntaugliche Art zu pfeifen. Dem Statistikbogen nach, könnte man vermuten als habe Tamm/Bietigheim ein Schlachthaus eröffnet, denn so viele vermeintliche Regelwidrigkeiten bekam man noch nie zugeschrieben. 12 der 18 Punkte erzielte somit Derendingen allein durch Freiwürfe. Die Offensive der Gäste litt darunter und nicht jeder bekam die Empörung in den Griff, was die bereits angespannte Atmosphäre nur noch mehr erhitzte. Auf allen Seiten fehlte Ruhe und Gelassenheit und dadurch brachte sich die BG beinahe von selbst aus dem Spiel.
Mit einem Stand von 38-21 begann der zweite Durchgang und man merkte sofort, dass die Halbzeitansprache den Trainern Halli Eigel und Mauri Saliccia ihre Früchte getragen hatte. Man ließ sich nicht mehr von den Schiedsrichtern irritieren und konzentrierte sich alleine auf das Spiel. In den letzten 5 Minuten der dritten Periode ließ man überhaupt keine Punkte zu, sodass der Gastgeber im gesamten Viertel nur 7 erzielen durfte. Das primäre Ziel dieser Phase wurde erfüllt: Die BG verkürzte den Abstand auf weniger wie 10 Punkte und war im Entscheidungsabschnitt wieder da.
Doch nun machte die Foulbelastung der Eigel Spieler einen Strich durch die Rechnung. Nachdem der Kapitän Stepke Sucic und der Center Timo Lutz das Spielfeld vorzeitig verlassen mussten, wurde auch eine weitere BG-Säule durch ein 5.Foul abgerissen: Auch Max Renner wurde gezwungen auf der Bank Platz zu nehmen. Später räumte ein weiterer Center, Sebastian Kirchert, das Feld.
Doch Tamm/Bietigheim gab auch in diesem schwierigen Moment nicht auf und kämpfte mit allen Mitteln gegen die Niederlage an. Die beiden besten Dreipunkteschützen der BG übernahmen die Verantwortung: Sebi Konradi und Merlin Opitz erzielten in den restlichen Minuten gemeinsam 17 Punkte und brachten ihr Team bis auf 5 Punkte heran.
Allerdings fand Derendigen das passende Mittel, um sich doch noch zu behaupten. Die Heimmannschaft nutzte die katastrophale Reboundleistung des Kontrahenten und konnte dadurch immer wieder die sogenannten „second chance points“ erzielen. Hinzu traf der Gast in dieser wichtigen Phase einige kolossale Fehlentscheidungen und machte Derendingen zu dem verdienten Sieger.
BG Tamm/Bietigheim: Richter (1 Punkt), Haas (4), Opitz (16), Chamaoun (5), Renner (8), Sucic (3), Konradi (18), Lutz (3), Kirchert (3), Schmider, Mauer.
TV Derendingen: Pantoudis (4), Weng (7), Bösing (8), Aufm Kampe (12), Skouras (1), Steffen (2), Ziegner (14), Basten (7), Bansleben (4), Gansen (9), Gerlach, Vogel.