Am vergangenen Sonntag kassierte die BG VfB Tamm/TSV Bietigheim auswärts ihre erste Niederlage in der Oberliga beim Mitaufsteiger SSG Ulm 99. Das deutliche Ergebnis von 78-62 spiegelt aber keinesfalls das Spiel wider, denn bis zum Schluss blieb die Partie knapp, jedoch hatte der Gastgeber im Endeffekt eine bessere Trefferquote und zeigte in der spannenden Phase keine Nerven von der Freiwurflinie.
Das stark geschwächte BG-Team (es fehlten die beiden Center Timo Lutz und Sebastian Kirchert, Aufbauspieler Merlin Opitz und Neuzugang Robert Es) musste gegen eine zwar kleinere, aber ziemlich aggressive Mannschaft aus Ulm antreten und ihre Auswärtsstärke zum ersten Mal in dieser jungen Saison unter Beweis stellen. Im ersten Viertel herrschte das so genannte „gegenseitige Abtasten“, denn beide Teams kamen nicht richtig in Lauf. Die BG hatte ihrerseits Probleme mit der Absicherung des Schnellangriffs, die Gastgeber konnten den schnellen BG-Flügelspielern nicht trotzen. Dementsprechend kam es zu einem ausgeglichenen Ergebnis von 17-16. Im zweiten Abschnitt litt die Truppe von Coach Halli Eigel vor allem unter Foulproblemen; hinzu kam die aggressive Verteidigung der Ulmer, sodass die BG große Schwierigkeiten im Angriff zeigte. Dass man trotzdem im Spiel geblieben ist und die Hausherren nicht davonlaufen ließ, lag am jungen Max Renner, der in der zweiten Periode 11 von insgesamt 13 BG-Punkten im Alleingang erzielte. Nach 20 Minuten Spielzeit ging es beim Stand von 33-29 für SSG in die Habzeitpause und schon jetzt konnte man ein spannendes Spiel erwarten. Nach dem Seitenwechsel versuchten die Gäste ihre gekonnte Presseverteidigung einzusetzen, doch die Erfahrung auf der Seite der Ulmer überwog dieses Können: Schnell und effektiv spielten sie die Presse aus und konnten somit ihre Angriffssysteme erfolgreich abschließen. Vor allem der ex-Bundesligaspieler Heck leitete in dieser wichtigen Phase sein Team in die richtige und erfolgsversprechende Spur. Mit 23-16 verlor Tamm/Bietigheim das dritte Viertel und musste im alles entscheidenden letzten Abschnitt zunächst einen 11-Punkte-Abstand wettmachen, um überhaupt wieder ins Spiel zu kommen. Und genau dieses Vorhaben gelang den „Lions“ anfangs: Durch zwei schnelle Dreipunktewürfe und einem Feldkorb war man nach 160 Sekunden wieder mit 56-53 an den Gastgebern dran. Nun war die Partie wieder offen und die Hoffnungen auf den eigentlichen „Pflichtsieg“ wurden auf neue geweckt. Doch schon 6 Zeigerumdrehungen später konnte die BG diese Träume vergessen: Aufgrund schlechter Trefferquote, unkonsequenter Verteidigung und auch fehlendem Quentchen Glück gelang die Gastmannschaft mit 64-57 ins Hintertreffen und musste, um die Zeit zu stoppen per Fouls ihre Gegner an die Freiwurflinie schicken. Doch Ulm bewies eine sehr gute Freiwurfquote (83 %), erzielte in den letzten zwei Minuten 14 Punkte und gewann schließlich das Aufeinandertreffen mit 78-62. Und auch wenn man verloren hat, gibt es doch erfreuliche Nachrichten: Die BG konnte die jungen Oberligadebütanten Andi Schubitschew und Andi Oelschlaeger und auch den erfahrenen Aufbauspieler Simon Rauschenberger, der überraschenderweise doch noch als Aushilfe in dieser Saison zur Verfügung steht, erfolgreich einsetzten.
Tamm/Bietigheim: Andi Oelschlaeger (2 Punkte), Matze Maier (2), Stepke Sucic (1), Maxi Chamaoun (2), Max Renner (27), Chris Barthruff (6), Sebi Konradi (18), Jörg Möbius (4), Andi Schubitschew, Simon Rauschenberger.
SG Ulm 99: Kopelmann (2), Karpstein (16), Lotz (10), Hebestreit (16), Heck (17), Lang (3), Schlegel (8), Mueller (6), Eichelberger, Mueller, Griesinger.