Am vergangenen Samstag deklassierte der SF Neckarsulm die angereiste BG Tamm/Bietigheim verdient mit 106-70. Für die BG, die zu keine Zeitpunkt des Spiels ihr Potential ausspielen konnte, war es die bitterste Niederlage der laufenden Saison.
Verfolgt vom Verletzungspech musste das Team um die beiden Coaches Halli Eigel und Mauri Saliccia in die wichtige Partie ohne Benni Richter, Maxi Chamaoun und Sebastian Kirchert starten – alle drei verletzten sich innerhalb von 2 Tagen. Die Coaches griffen deswegen tief in die Trickkiste und ließen den Aufbausspieler Simon Rauschenberger, der vor zwei Jahren seinen Rücktritt erklärt hatte und zuletzt oft im Training der BG gesichtet wurde, seine Primiere feiern. Doch an diesem schwarzen Tag konnte keiner der BG´ler die Blamage verhindern.
Die ersten Anzeichen konnte man bereits im ersten Viertel erkennen, in dem die BG nach nur wenigen Minuten mit 13-3 hinten lag. Zwar verhinderte man das Davonziehen des Gastgebers im ersten Abschnitt (17-15), aber schon in der zweiten Periode bekam die BG den ersten schweren Hieb, vom dem sie sich nicht mehr erholen sollte. Man kann sich zurecht fragen, ob eine derartige schlechte Oberliga-Leistung seitens BG schon mal abgeliefert wurde: In der Verteidigung ließ man den Gegner nach Belieben punkten, an das Rebounden wagte man erst gar nicht zu denken und so hieß man den Gegner vor allem unter dem Korb willkommen. Im Angriff, das Aushängeschild der BG schlechthin, lief noch weniger. Die wichtigen Akteure, Sebi Konradi und Timo Lutz, verhungerten regelrecht im konfus wirkenden Angriffsbemühungen. Als die Katastrophe von Minute zu Minute der BG immer näher kam, versuchte man sich mit allen Mitteln dagegen zu stemmen – doch da überhaupt keine Mittel vorhanden waren, blieb nur noch eins übrig: Das bekannte Spiel, indem man kopflos gegen eine Wand rennt. So spielte man nicht die wirklichen Stärken des Teams aus, sondern versuchte durch Einzelaktionen, die allerdings stets auf die gute Verteidigung der Hausherren stießen, den Verlauf der Partie zu drehen. Leider bemerkten die Spieler aus Tamm/Bietigheim viel zu spät, dass diese Taktik zu keinem Erfolg führen konnte.
Nachdem die BG auch das dritte Viertel nicht zur Besinnung nutzte und dadurch in einen 23 Punkte-Abstand geriet, beging sie einen weitaus größeren Fehler als ein desorganisiertes Spiel: Sie gab auf. Ohne die gewohnte Kampfmoral agierte man auf dem Basketballfeld so, als befinde man sich in einem trostlosen Sackhüpfen-Wettbewerb. Neckarsulm tat das einzig Richtige und bestrafte dieses Verhalten mit zahlreichen Punkten, die zum endgültigen Spielstand von 106-70 führten.
BG Tamm/Bietigheim: Barthruff (6 Punkte), Konradi (12), Lutz (15), Opitz (22), Rauschenberger (5), Schmider (4), Sieghart (6), Savic.
SF Neckarsulm: Aliu (26), Buch (7), Elek (3), Gebert (7), Lomigora (11), Milovanovic (9), Özenir (10), Stergatos, An. (6), Stergatos, At. (10), Zimmermann (17).