Dreißig Minuten lang war die weibliche U20 der BG VfB Tamm/TSV Bietigheim im Endspiel des Final-Four-Turniers, das am Sonntag in Malmsheim-Renningen ausgetragen wurde, die bessere Mannschaft. Dann verlor das Landesligateam von Jan Bodmer und Emelin Dogan völlig den Faden und zog am Ende gegen Gastgeber Malmsheim knapp und unglücklich mit 65:69 (34:26) doch noch den Kürzeren.
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Bereits im Halbfinale gegen den SSV Aalen zeigte die BG brillanten Basketball. Von Beginn an ließ man dem Tabellendritten der Hauptrunde keine Chance und zog schnell auf 18:4 davon. Zur Pause war die Begegnung im Prinzip entschieden (35:14). Trotzdem zeigten Kapitän Melanie Kraft und ihre Mitstreiterinnen auch in der zweiten Hälfte kein Erbarmen und spielten den SSV phasenweise regelrecht an die Wand.
Nach dem mehr als überzeugenden 70:33-Halbfinalsieg startete der Titelverteidiger hoch motiviert und voll konzentriert in das erwartete Endspiel gegen Favorit und Gastgeber Malmsheim, der sich in der Vorschlussrunde recht deutlich gegen Remseck durchgesetzt hatte. Die BG-Mädchen präsentierten sich zum Saisonhöhepunkt in hervorragender Verfassung und setzten die Trainingsinhalte der vergangenen Wochen punktgenau um. Ein glänzende Trefferquote ermöglichte einen 19:16-Vorsprung nach den ersten zehn Minuten. Auch im zweiten Abschnitt hatte Tamm/Bietigheim den körperlich überlegenen Ligaersten meist gut im Griff. Alexandra Lump besorgte durch einen herrlichen Dreipunktewurf kurz vor dem Schlusssignal die verdiente 34:26-Pausenführung.
In Hälfte zwei konnte der Baden-Württembergische Meister aus dem Jahr 2007 zunächst sogar noch eine Schippe drauflegen. Während die BG spielerisch voll überzeugte und streckenweise traumhafte Systeme aufs Parkett zauberte, konnte Malmsheim bis dahin nur am Brett und mit viel Kampfgeist dagegenhalten. Mit einem scheinbar beruhigenden 57:43 ging es in die letzte Periode. Aus heiterem Himmel gelang der Mannschaft von Jan Bodmer nichts mehr, während der TSV, lautstark angefeuert von seinen Fans, einen furiosen 11:0-Lauf hinlegte. "Es war unglaublich. Plötzlich lief bei uns rein gar nichts mehr zusammen, als ob wir Angst vor dem Überraschungserfolg bekommen hätten", so der sichtlich schockierte BG-Coach unmittelbar nach Spielschluss. Zwar konnte sein mittlerweile übernervöses Team noch einmal kontern und zwei Minuten vor dem Ende auf 65:60 erhöhen, Malmsheim zeigte nun aber tolle Moral und drehte den Spieß in Person von Lena Brennenstuhl endgültig um. Die Spielmacherin erzielte die letzten acht Zähler der Begegnung, verwandelte dabei alle vier ihr zugesprochenen Freiwürfe und stürzte Tamm/Bietigheim ins Tal der Tränen.
"Wir waren siebzig Minuten lang die beste Mannschaft des Turniers", meinte Bodmer nachdem er die äußerst bittere wie unglückliche 65:69-Pleite einigermaßen verkraftet hatte. "Meine Mädchen hätten den Sieg wirklich verdient gehabt, allerdings muss man dazu eben bis zur letzten Sekunde voll da sein. Der Kampfgeist der Malmsheimerinnen war aber sehr beeindruckend, insofern geht die Meisterschaft durchaus in Ordnung." Durch die Niederlage der U20 weiblich geht auch für die letzte Jugendmannschaft der BG die Saison zu Ende, da die Qualifikation zur Baden-Württembergischen Meisterschaft damit verpasst wurde. Jetzt gilt es, das Erlebte in aller Ruhe zu verdauen, um anschließend neue Kraft für die neue Spielzeit mit vielen neuen Chancen tanken zu können.
Es spielten: Binder (0 Punkte gegen Aalen/nicht eingesetzt gegen Malmsheim), Bitz (8/21), Claus (2/1), Gehring (13/8), Henning (15/8), Kraft (0/2), A. Lump (2/7), S. Lump (12/11), Mahler (12/3), Rehmann (2/4), Speidel (4/0).
Alle Ergebnisse im Überblick:
Halbfinale:
TSV Malmsheim - BG Remseck 56:38 (26:16)
BG Tamm/Bietigheim - SSV Aalen 70:33 (35:14)
Spiel um Platz 3:
BG Remseck - SSV Aalen 43:65
Finale:
TSV Malmsheim - BG Tamm/Bietigheim 69:65 (26:34)
