Sieg oder Niederlage? Diese Frage war für die Landesligadamen der BG Tamm/Bietigheim am Sonntagabend auch nach vierzig Minuten nicht eindeutig beantwortet. Zwar leuchtete von der Anzeigetafel in der Crailsheimer Sportarena ein 41:40 für die Gäste, doch ein folgenschwerer Fehler des Kampfgerichts sorgte nach Spielschluss für erhebliche Verwirrung. Kurzfristig erklärten die Unparteiischen sogar den TSV zum Sieger der Partie, ehe sich der Tabellenvierte endgültig über zwei Zähler freuen durfte.

Keine Frage, Tamm/Bietigheim hatte eine schlechte Leistung abgeliefert, vielleicht sogar die schlechteste in dieser Saison. Dennoch führte das Team von Jan Bodmer und Florian Krist zwanzig Sekunden vor Ende der Begegnung mit 41:40. Clever stoppte Sina Claus die schwache Freiwurfschützin Neyete Paulo bei einem vergleichsweise einfachen Korbversuch durch ein Foul. Diese vergab tatsächlich beide Möglichkeiten von der Linie, so dass die Gäste die verbleibenden fünf Sekunden locker herunter spielen konnten.

Die Mannschaften waren bereits in den Umkleidekabinen verschwunden, als das Schiedsrichtergespann verlauten ließ, dass der Spielberichtsbogen nicht korrekt ausgefüllt worden sei. Das Kampfgericht habe einen Korb der Crailsheimer im dritten Viertel falsch addiert, hieß es, was wiederum bedeutete, dass das Endergebnis auf 42:41 für das Heimteam korrigiert werden musste. "Ich konnte nicht glauben, was ich da zu hören bekam", so Headcoach Bodmer im Anschluss an das Durcheinander. Nach heftigem Protest seitens der BG und einigem Hin und Her einigten sich die Beteiligten schließlich darauf, den Fehleintrag im Spielbericht zu streichen und das ursprüngliche Ergebnis von 41:40 für Tamm/Bietigheim bestehen zu lassen.

"Eine Entscheidung im Sinne des Sports", wie Bodmer findet. Immerhin sei sich auch die Crailsheimer Spielertrainerin Bettina Schütz mehr oder weniger sicher gewesen, dass das Ergebnis auf der Anzeigetafel stets gestimmt hat. Laut Regelwerk hätte der TSV wohl auf die Phantompunkte und den damit verbundenen Sieg bestehen können, doch am Ende zeigten die Verantwortlichen aus Crailsheim wahre Größe. Bodmer meint: "Bettina Schütz hat sich in diesem kniffligen Fall sehr fair verhalten, das ist heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr."

Weit weniger aufregend waren die vierzig Minuten Basketball, die diesem dramatischen Schlussakt vorausgegangen waren. Die BG konnte zu keinem Zeitpunkt an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen, so dass der Ligasechste nie mehr als vier, fünf Zähler im Hintertreffen lag. Über eine 21:20-Führung zur Halbzeit und einen 30:28-Vorsprung nach dreißig Minuten hatte sich Tamm/Bietigheim den sicherlich etwas glücklichen 41:40-Endstand erkämpft. Ein in jeder Hinsicht mühevoller Sieg! Weiter geht es für die BG erst am Sonntag, 1. März, mit dem Heimspiel gegen den TV Echterdingen (16:45 Uhr, Buchturnhalle Bietigheim).

BG Tamm/Bietigheim: Cammalleri, Claus, E. Dogan (2 Punkte), Y. Dogan (8), Glöckler (11/1 Dreier), Henning (6), Illgner, Leidel, S. Lump (2), Mahler (12/2).

TSV Crailsheim: Burkert (4), Hauber (13), Keser (4), Link, Paulo (8), Schneidzik (1), Schütz, Walch (10).