Die BG Tamm/Bietigheim kommt nicht in die Gänge. Am vergangenen Samstag kassierte sie auswärts gegen die ungeschlagene TSG Reutlingen ihre dritte Niederlage in Folge. Zur spielentscheidenden Phase wurde die erste Halbzeit, in der der Gastgeber eine 20-Punkte-Führung beinahe ohne Gegenwehr erzielen und diese bis zum Schlusspfiff behalten durfte.
Obwohl man in diese Partie fast vollzählig gestartet hatte (es fehlten die beiden Center Wunderlich und Lemp), war man dennoch nicht vollwertig, denn Gerber und Lutz mussten das Spiel etwas angeschlagen bestreiten.
Schleppend fing die Partie für beide Teams an, bis in der 6. Minute Reutlingen seine Treffsicherheit außerhalb der Dreipunkte-Linie erfolgreich unter Beweis stellte und die BG mit 22-12 hinter sich ließ. Der Schock saß bei der BG so tief, dass sie auch in der zweiten Periode vor allem im Angriff absolut nichts ausrichten konnte. Drei Pünktchen in ganzen 8 Minuten riefen nach dem Spiel bei den BG´lern nur eine Assoziation mit dieser Phase hervor: Ohnmacht. Mit einem 19-3 Lauf servierte der Gastgeber seine Kontrahenten ab, sodass man das Gefühl hatte, die beiden Teams kämen aus zwei verschiedenen Ligen.
Die totale Demontage konnte allerdings die BG noch mit 10 Punkten in den letzten 120 Sekunden verhindern, sodass man zumindest sehen konnte, dass man sich in den verstrichenen 20 Minuten deutlich unter dem Wert verkauft hatte.
Nachdem Seitenwechsel war die BG gezwungen, die Initiative zu übernehmen, um noch den Hauch einer Chance zu wahren. Durch eine taktische Änderung, die auch schon am Ende des zweiten Viertels sich bewährte, ging ein Rütteln durch die BG. Doch dieses Rütteln war zu schwach und nur von kurzer Dauer, um das solide Gerüst der Reutlinger Mannschaft zum Einsturz zu bringen. Nach der 4. Minute brach das Zusammenspiel der Gäste fast zusammen und nur durch Einzelaktionen sorgte man, nachdem die TSG zwischenzeitlich schon mit 61-31 davon zog, dass der alte Abstand sich wieder einstellte.
Im letzten Viertel sah man den gleichen Verlauf: Reutlingen spielte konstant, während die BG, ohne je einen effektiven Rhythmus zu erreichen, zwischen schlechten und weniger schlechten Phasen schwankte.
Zwar verlor man die zweite Halbzeit knapp mit einem Punkt, aber das lag wohl kaum an eigener Stärke, sondern eher daran, dass die TSG nicht mehr viel machen musste, um weiterhin ungeschlagen zu bleiben.
Die 90-69 Niederlage ist schmerzhaft, denn sie untergräbt weiterhin die hohen Ambitionen der BG, die man für diese Saison hatte. Auf Platz 9 in der Tabelle angelangt, muss sie die Frage, die einst ein berühmter Revolutionär stellte, ihrerseits schnell beantworten: Was tun?
BG Tamm/Bietigheim: Gerber (19 Punkte), Lutz (10), Chamaoun (4), Schubitschew (5), Barthruff (9), Konradi (22), Kandlbinder, Djerke.
TSG Reutlingen: Makris (24), Solomon (2), Tsuknidis (18), Hohloch (2), Eroglu (8), Gförer (2), Binder (2), Gorski (20), Schneider (2), Kiriakos (3), John (7), Meier.